Im Dunstkreis von Krautrock-Ikone Hans-Joachim Irmler experimentierte Jonas Dorn schon früh mit dem radikalen Bruch von Ton und Form. Der Wahl-Leipziger ist ein kompletter Gitarrist, der neben Krautrock-Intensiverfahrung auch sein Studium bei der Berlin-Jazz-Gallionsfigur Frank Möbus in der Jackentasche hat. Stets experimentierfreudig, arbeitet Dorn mit unterschiedlichsten analogen und digitalen Zutaten. All das, um den möglichen Widerspruch von konsequentem Minimalismus und eruptivem Expressionismus, innig gezupfter Harmonik und radikaler Zerstückelung, gelebter Jazz-Geschichte und Postrock-Poesie aufzulösen. Er hat all das in seine musikalische Identität integriert, was er mit seiner aktuellen Trio-Jazzplatte unter Beweis stellt. Der in Leipzig lebende Gitarrist hat das exzellente Album „Dreifinger“ mit Kontrabassist Robert Lucaciu und dem doppelt so alten Schlagzeuger Bill Elgart vorgelegt. Von hier kann tatsächlich ein Weg zur aktuellen Gitarrenrenaissance im Jazz unserer Tage führen.

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